William Basie, Jahrgang 1904, der sich später unbescheiden «Count» nannte, sich so in den Adelsstand erhob, erfand seine Musik vor siebzig Jahren. Das hört man ihr allerdings nicht an. Ihre unglaubliche Leichtigkeit, die zurückgelehnte Lässigkeit gepaart mit höchster Präzision, Basies Maxime, wonach weniger fast immer mehr ist, der unbarmherzige Swing, – all das verfängt nach wie vor. Und wenn dann noch eine hochdekorierte Vokaltruppe von der Qualität der «New York Voices» dazu kommt, lächelt der Meister drüben, schiebt seinen Kapitänshut in die Stirne, und lehnt sich fusswippend zurück. Und dasselbe passierte dem Publikum!

Beat Blaser

Seit über achtzig Jahren steht Count Basie für federnden Swing, knackige und messerscharf phrasierte Bläsersätze, absolute Relaxtheit bei grösstmöglicher Präzision. Der Count lebt nicht mehr, aber sein Geist schwebt über der Band, schaut den Musikern über die Schulter. Und wenn dann Diane Schuur, die grosse Sängerin, nach dem Auftritt mit ihrem Trio noch bei der Big Band einsteigt, wird er drüben lächelnd mit dem Fuss wippen. Ein relaxter Abend für Fans des gepflegten Jazz.

Beat Blaser

All den grossen Big Band-Leadern geht es ähnlich wie den klassischen Komponisten Mozart, Beethoven, Bach & Co., denn ihre Musik lebt in den Konzertsälen weiter, obwohl sie selbst nicht mehr am Leben sind. Als Grösster unter den Grossen ging Count Basie in die Big Band-Geschichte ein, denn er verstand es wie kein anderer, eine grosse Gruppe von Musikern mit der Gelöstheit einer kleinen Band swingen zu lassen. Geleitet wurde die Band von Frank Foster, Freund, Komponist und Solist (Tenorsax) von Count Basie während vielen Jahren. Jazz und Swing vom Feinsten, wie er in Basel leider nur noch ganz selten zu hören ist.