Krokus zeichnen sich durch fadengeraden, qualitätsbewussten Hardrock aus, seit Jahrzehnten. Madrugada schmieden schwere und melancholische Klänge. Ein Abend wie ein Gewittersturm. Krokus haben mit Blitz und Donner, mit harten Licks, starken Refrains und Schweizer Präzision die Welt erobert. Seit Jahrzehnten gehören sie zum Besten, was die Hardrockszene zu bieten hat – und nun sind sie, man glaubt es kaum, auf Abschiedstournee. Madrugada aus Norwegen fegen hingegen wie ein Meeressturm über die Bühne. Dunkle Wolken und kalte Winde prägen die Musik dieser Band, die in ihrer Geschichte schwere Schicksalsschläge hinnehmen musste – und diese nun endlich wieder live in grandiose Soundskulpturen giesst.

Christian Platz

Es war die Zeit, als Rockhymnen eine junge Generation antrieben, die Grenzen und Mauern, die die Welt fest umklammerten, zu sprengen. Ende der 70er-Jahre dröhnten sowohl die britisch-amerikanische Rocktruppe Foreigner wie auch ihre Schweizer Seelenverwandten aus Solothurn Krokus mit unvergesslichen Songs wie «Cold As Ice», «Urgent», «Juke Box Hero» oder «Bedside Radio», «Tokyo Nights» und «Rock City» aus den Boxen mancher Soundanlage. Das Rebellentum mag sich etwas gelegt haben. Die Kraft der Songs und die Performance der Musiker haben nichts an Intensität verloren: Rock Legends, lebendiger denn je!

Zeno van Essel