Fatoumata Diawara stammt aus Mali, Mayra Andrade von den Kapverden und Omara Portuondo verkörpert traditionelle kubanische Musik. Aber eigentlich singen sie alle dasselbe: Die Lieder mit Wurzeln in Afrika, die auf ihrer langen Reise über den Ozean immer wieder einen neuen Ausdruck und eine andere Form angenommen haben, Lieder vom Frau-Sein, von Liebe und Familie. Der Pianist Roberto Fonseca verbindet die Kontinente musikalisch, mit allen drei Sängerinnen hat er gearbeitet, kennt die Musik hüben wie drüben des Ozeans. Und er bringt seine eigene, den Jazz, mit ins Spiel. Im wahrsten Sinn völkerverbindend!

Beat Blaser

An der Festivalausgabe 2004 hat der unvergessliche und leider mittlerweile verstorbene Ibrahim Ferrer für einen absoluten Höhepunkt gesorgt. Im 2005 war es nun seine Kollegin und häufige Duett-Partnerin Omara Portuondo, die den kubanischen Abend prägte. Man nennt sie gern die kubanische Edith Piaf, und dieser Ehrenname ist durchaus berechtigt. Denn die «Grande Dame» des Buena Vista Social Club ist musikalisch wohl die europäischste von Kubas Sängerinnen, und auf der CD «Flor de Amor» hat sich Omara Portuondo auf äusserst romantische, fast schon kammermusikalische Weise zur Geltung gebracht.

Da passte es wunderbar, dass zum Auftakt das Ensemble «Classic Meets Cuba» die afrokubanischen Rhythmen für seine europäischen Instrumente adaptierte.

Martin Schäfer